Edelputz: Einsatzgebiete & Eigenschaften
Edelputze sind Oberputze, die man als Innen- wie als Außenputz nutzen kann. Edelputz verschönert Wände, Zimmerdecken oder Pfeiler. Abhängig vom Produkt kann man den Edelputz auch in Feuchträumen einsetzen. Bei einer eng gefassten Definition sind Edelputze weiße und farbige mineralische Werk-Trockenmörtel, die man zur Herstellung von Oberputzen nutzt. Oft gelten aber auch andere Oberputze mit ästhetischer Funktion als Edelputz. So findet man auf dem Markt auch Kunstharz- oder Lehmputz mit der Bezeichnung Edelputz.
Die Bestandteile verschiedener Edelputze sind sehr unterschiedlich. Varianten sind etwa Marmorsand, Kalk, Weißzement, Quarze und Lehm. Edelputz kann Gerüche absorbieren und antibakteriell wirken. Es gibt ihn in weißen und in Varianten mit Farbpigmenten, wobei bestimmte weiße Edelputz-Angebote tönbar angeboten werden, sodass sie viele Farben annehmen können. Edelputz ist in der Regel ein sehr diffusionsoffener Putz, der in Innenräumen auch zur Regulierung des Raumklimas beiträgt. Er nimmt Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt sie später wieder ab.
Dünnschichtiger und dickschichtiger Edelputz
Man unterscheidet dünnschichtigem und dickschichtigem Edelputz mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen. Allerdings ist nicht nur die Putzart für die Struktur verantwortlich, sondern auch die Art der Bearbeitung. Dünnschichtiger Edelputz wird maximal in der Größe des Korns auf den Untergrund aufgetragen und strukturiert. Man zählt beispielsweise folgende Edelputz-Arten zu den dünnschichtigen:
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Münchner Rauhputz (auch: Rillenputz): Die Korngröße beträgt bei diesem Edelputz bis zu drei Millimeter. Charakteristisch sind die Rillen, die etwa durch das Reiben des Putzes mit einem Reibebrett entstehen.
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Scheibenputz: Die Struktur der Putzschicht ist beim Scheibenputz im Vergleich zum Rauhputz feiner. Sie entsteht beispielsweise durch Reiben mit einem Schwammbrett.
Auf der anderen Seite stehen die dickschichtigen Edelputze. Während die Putzschichtdicke beim dünnschichtigem Edelputz Werte zwischen zwei und fünf Millimetern erreicht, sind die Putzschichtdicken bei dickschichtigem Edelputz dicker. Sie übersteigen die Korngröße des Putzes und liegen bei bis zu 15 Millimetern. Zu den dickschichtigen Edelputzen gehören etwa diverse Kratzputze. Dank vieler möglicher Farben sowie vieler Bearbeitungsmöglichkeiten sind viele ästhetische Putzschicht-Varianten mit einem Edelputz möglich.
Wie arbeitet man mit Edelputz?
Generell kann man Edelputz sowohl mit der Hand als auch mit der Maschine auf den Untergrund aufbringen, wobei man beim konkreten Produkt schauen muss, ob wirklich beides geht. Wie bei jedem Verputzen gilt auch bei der Arbeit mit Edelputz: Der Untergrund muss trocken, rissfrei, eben und tragfähig sein. Eine zu hohe Saugfähigkeit kann problematisch werden. Dann muss man eventuell eine Grundierung zwischen Untergrund und Edelputz einplanen. Ist der Putzgrund gut, wird der Edelputz angemischt und aufgetragen.
Eine Herausforderung ist die Struktur an der Oberfläche der Putzschicht: Je nachdem, was gewünscht ist, entsteht sie etwa durch kreisende Bewegungen mit dem Zahnspachtel, durch das Herausarbeiten rechteckiger Strukturen mit anderen Spachteln oder durch ein Reiben mit dem Reibebrett. Etwas handwerkliches Geschick sollte man daher für die Arbeit mit Edelputz besitzen, damit eine ansehnliche Putzschicht entsteht, die dauerhaft rissfrei bleibt.
Fachbetriebe geben gerne unverbindlich Auskunft, welche Möglichkeiten man mit Edelputz hat.